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Malaysia – was Sie wissen sollten
Der Staat Malaysia setzt sich zusammen aus Ostmalaysia auf der Insel Borneo und Westmalaysia auf der Malaiischen Halbinsel. Malaysia erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung vom achten bis zum ersten Breitengrad, und in Ost-West-Richtung vom 108. bis zum 100. Längengrad. Die malaiische Halbinsel und der auf Borneo liegende Landesteil werden vom Südchinesischen Meer getrennt. Westmalaysia grenzt im Norden an das Königreich Thailand, und im Süden an den Stadtstaat Singapur. Ostmalaysia mit den Teilstaaten Sarawak und Sabah, teilt sich die Insel Borneo mit dem Zwergstaat Brunei und einem Teil Indonesiens.
Die Gesamtfläche Ost- und Westmalaysias beträgt etwa 330.000 Quadratkilometer. Die Einwohnerzahl lag im Jahr 2005 bei knapp 24 Millionen Menschen, davon leben alleine 4 Millionen im Großraum von Kuala Lumpur. Die von den Malayen kurz „KL“ genannte Hauptstadt liegt im südwesten der malaiischen Halbinsel, und ist mit 1,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes. Die Hauptstadt, die vor allem für ihre Formel 1 Rennstrecke, Tischfussball und die Petronas Towers bekannt ist, ist sowohl das kulturelle als auch das wirtschaftliche Zentrum des Landes.
Im Nordwesten Westmalaysias, nahe der Grenze zu Thailand, liegt die Insel Penang. Die Insel, die durch ihre verkehrsgünstige Lage an der Straße von Malakka zu einem der wichtigsten Häfen Malaysias zählt, ist seit 1988 durch eine 13,5 Kilometer lange Brücke mit dem Festland verbunden. Der Bundesstaat Penang umfasst neben der gleichnamigen Hauptinsel mit der Hauptstadt Georgetown auch die drei kleineren Inseln Pulau Jerejak, Pulau Rimau und Pulau Tikus, sowie das am Festland liegende Butterworth.
Das Essen in Malaysia
Auch hier, im Bereich der asiatischen Küche, zeigt sich die kulturelle Vielfalt Malaysias. Das Nebeneinander verschiedener Küchen, die von den jeweiligen Volksgruppen teilweise sehr traditionell weitergeführt und gepflegt werden, ist ein nicht unerheblicher Teil ihres Identitätsgefühls. So hat sich etwa die Nonya-Küche als Variante chinesischer Einwanderer entwickelt; die Zubereitung ist chinesisch, die Gewürze sind malaiisch-scharf und statt mit Stäbchen wird mit Löffel und Gabel gegessen. In den Städten ist die Variationsbreite durch das dichte Nebeneinander der unterschiedlichen Völker noch breiter, und mit ein wenig Mut zum Ausprobieren oder Fragen erlebt man hier so manche kulinarische Überraschung.
Auch die Versorgung stellt in Malaysia zu keiner Tageszeit ein Problem dar. Einzige Ausnahme ist der muslimische Fastenmonat Ramadan. In ländlichen, überwiegend muslimischen Gebieten sind dann tagsüber alle Restaurants geschlossen, doch auf den Straßenmärkten in größeren Orten werden zahlreiche Snacks oder Kuchen zu mitnehmen verkauft. Auch hier sollte man sich jedoch den Gebräuchen anpassen und das Essen und Trinken (zumindest öffentlich) in die Abendstunden verlegen.
Die Chinesen haben keinen Fastenmonat und essen, so heißt es, alles was sich mit dem Rücken zum Himmel gewandt bewegt. So findet neben Affen auch oft Schlangen, Fledermäuse, Eidechsen oder sogar Elefanten auf der Speisekarte. An dieser Stelle jedoch eine Bitte: Verzichten Sie auf den Genuss geschützter Tierarten! Abgesehen davon, dass viele dieser Tiere nicht nach europäischem Geschmack sind, ist es keinesfalls nur eine „Mutprobe“, etwa Python-Fleisch oder Tigerhoden zu probieren. Gerade diese Neugierde – nur einmal probieren – trägt dazu bei, das die Nachfrage nach diesen seltenen Tieren ungebrochen hoch ist. Versuchen Sie statt dessen doch mal die wirklichen Spezialitäten, und für den „Hardcore-Outdoorer“: Wie wäre es mit gebratenen Kakalaken, davon gibt es mehr als genug und die kann man auch schnell mal selbst machen.
Was wird gegessen?
Hier zeigt sich die wahre Vielfalt der asiatischen Küche. generell hat man in Westmalaysia die Wahl zwischen Seafood, malaiischen, chinesischen, indischen oder Nonya-Gerichten. Aber der Reihe nach:
Seafood: Die direkte Lage am Meer sorgt dafür, dass man überall reichhaltiges und schmackhaftes Seafood bekommt. Die Art der Zubereitung ist hier bei allen Nationalitäten anders und reicht von scharfen Fisch-Curries oder Krebsen zu Auster-Omelettes und Lobster Thermidor. Fischliebhaber kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Seadfood-Restaurants gibt es oft direkt an den Stränden oder Uferpromenaden. Hier findet man nur selten eine Speisekarte und wenn dann meist ohne Preise. Meeresfrüchte und frischer Fisch werden vom Gast im Aquarium ausgewählt und nach Gewicht bezahlt. Um eine böse Überraschung zu verhindern, sollte man also vor dem Essen nach dem Preis (oft pro 100 g) fragen.
Malaiische Küche: Ingwer, Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Zitronengras, Koriander und Chili bilden die Grundlage des scharfen malaiischen Essens, dazu wird oft Shrimp-Paste, saurer Tamarinen-Saft oder milde Kokosmilch verarbeitet. Wem das an Schärfe nicht reicht, der kann mit der typischen dicken Sambal-Sauce (in Malaysia besonders Sambal Belacan = Chili-Sauce mit Shrimp-Paste) nachwürzen.
Wo kann man gut essen?
Diese Fragen stellt sich all denen, die nicht jeden Abend im Hotel am Buffet essen wollen oder können. Dies ist im Grunde auch wenig ratsam, da große Hotels oft dazu übergehen, dem europäischen Gaumen das vorzusetzen, was er eh schon von zu Hause kennt.
Wer gerne ein wenig experimentieren oder neues probieren möchte, dem bieten sich im Prinzip zwei Möglichkeiten:
Essstände: Diese kleinen Stände findet man in der Regel in jedem Ort und sie bieten ihre Dienste nicht selten fast rund um die Uhr an. An Busbahnhöfen, belebten Plätzen, Kinos, Fabriken oder auf Märkten kann man hier oft zu erstaunlich günstigen Preisen essen.
Auch wenn es oft so aussieht als wäre an diesen Ständen Hygiene ein Fremdwort, kann man hier ohne Probleme bestellen. Man sollte lediglich auf ungeschältes Obst, Eis und Salate verzichten und darauf achten, dass die Gerichte frisch zubereitet werden. Verdorbene oder minderwertige Zutaten wird man hier auf jeden Fall nicht finden, ganz im Gegenteil: oft bieten gerade diese Essstände ganz besondere Spezialitäten, um ihre Kundschaft zu halten und sich gegen die große Konkurrenz durchzusetzen.
Einige Märkte (Hawker Centers, Gerai Makan) und auch Einkaufszentren haben überdachte und abgegrenzte Bereiche in denen unterschiedliche Stände ihre Gerichte anbieten. Hier sucht man sich einfach einen Tisch und ordert die unterschiedlichen Getränke und Gerichte, die anhand des individuellen Geschirrs abgerechnet werden.
Kaffee-Läden und Restaurants: Obwohl der Name etwas anderes vermuten lässt, bietet der Kaffee-Laden (Kedai Kopi) eine sehr gute und in der Regel günstigere Alternative zum Restaurant (Restoran). Hier sitzt man oft zwischen Küche und Kasse, da bereitet ein schwitzender Koch die Speisen, dort sitzt der Chef oder die Chefin mit wachsamem Blick und dazwischen werden Bestellungen mit lautem Geschrei von einem Ende zum anderen gerufen. In chinesischen Restaurants kommt dazu, dass auch in den teureren Läden, Plastikgeschirr bevorzugt wird. Dies wird nach dem Essen samt Essensresten in einer großen Plastikwanne versenkt. Dies sagt jedoch in keinem Fall etwas über die Qualität des Essens aus. Wer jedoch eher die ruhige Atmosphäre bevorzugt, der sollte ein Restaurant mit westlich trainierten Kellnern und einer Speisekarte aufsuchen, muss dafür jedoch tiefer in die Tasche greifen.
Wie wird gegessen?
In Malaysia wird in der Regel mit Gabel und Löffel gegessen, die Gabel in der linken Hand schiebt dabei das Essen auf den Löffel, mit dem gegessen wird. in ländlichen Regionen wird oft ach nur mit der Hand gegessen und zwar ausschließlich mit der rechten!! Dies sollten Sie auf jeden Fall beachten, die linke Hand gilt in Malaysia als unrein und sollte nie mit dem Essen in Berührung kommen. Die Frage wieso das so ist können Sie Sich schnell selbst beantworten, wenn Sie das erste Mal in Malaysia auf einer öffentlichen Toilette das Papier suchen und statt dessen einen Wassereimer oder bestenfalls einen Schlauch vorfinden.
Auch das Essen mit chinesischen Stäbchen erfordert ein wenig Übung (auch wenn man nur wenige Chinesen sieht die damit essen). In den meisten Restaurants ist Besteck vorhanden, manchmal kommt man allerdings an den Stäbchen nicht vorbei. Aber keine Angst: Die Einheimischen werden Ihre Bemühungen sich den einheimischen Gegebenheiten anzupassen, immer anerkennen; mag es auch noch so lange dauern.
POI: Taman Negara
Ein Besuch des tropischen Regenwaldes ist ein absolutes Muß bei einer Reise nach Malaysia. Der ideale Ort den Dschungel hautnah zu erleben ist das größte zusammenhängende Stück Regenwald Westmalaysias, gelegen im Herzen der malaiischen Halbinsel: Taman Negara.
Sungai Tembeling, Taman Negara
Taman Negara, was übersetzt einfach Nationalpark bedeutet, ist das älteste Schutzgebiet für Tiere und Pflanzen in Malaysia. Der größte Teil des Waldes hat sich in den letzten 100 Millionen Jahren kaum verändert. Taman Negara wurde 1938 unter Naturschutz gestellt und ist seitdem mit 4343 Quadratkilometern Fläche, verteilt auf die Staaten Kelantan, Terengganu und Pahang, der größte Nationalpark Malaysias. Schon 1925 wurden große Teile des heutigen Parks zum geschützten Jagdrevier erklärt. Daraus wurde 1938 der ‚King George V National Park‘. Nachdem Malaysia im Jahre 1957 seine Unabhängigkeit erklärte, wurde der Park in Taman Negara umbenannt. Heute hat der Park eine gut ausgebaute Infrastruktur und bietet Regenwalderfahrung aus erster Hand. Das Angebot reicht vom Zeltverleih für Abenteurer die den Dschungel auf eigene Faust erkunden möchten, bis zum klimatisierten Bungalow mit Zimmerservice.