Was hilft gegen Panikattacken?


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Eine Panikattacke ist in der Regel nicht von langer Dauer. Dennoch zehrt sie so massiv an den Kräften eines Menschen, dass man sich danach einfach nur ausgelaugt fühlt und kaum noch aus diesem Tief herauskommt. Der Tag ist mit anderen Worten einfach gelaufen.

Wer es nicht schafft, gegen Panikattacken anzukommen und nach dem Erleben einer solchen auf die Gesundheit der eigenen Psyche zu achten, landet schnell in einer Abwärtsspirale. Aus der Angst heraus, noch einmal einem derartigen Extremzustand der eigenen Hilflosigkeit ausgesetzt zu sein, entwickeln viele Betroffene eine Panikstörung. Die anfängliche Panik – welchen Grund es auch immer dafür gegeben hat – entwickelt sich zur ausgewachsenen psychischen Krankheit. Doch auch an diesem Punkt ist die Hoffnung nicht verloren. Man muss auf dem Weg zur Genesung nur mehr Kraft investieren.

Ursprung – Wodurch entsteht eine Panikattacke?

Kurz gesagt ist der Körper, im Detail das Gehirn, mit der gegenwärtigen Situation überfordert. Zu viele Eindrücke prasseln auf es hinein und das Fass beginnt sprichwörtlich überzulaufen.

Es herrscht ein weit verbreiteter Irrglaube, dass eine Panikattacke nur durch eine klassische Angst entwachsen kann. Beispielsweise, indem man sich mit einem gefährlichen Tier konfrontiert sieht, vor dem es augenscheinlich keinen Fluchtweg gibt. Doch auch der Alltag birgt viele Situationen, in denen der Körper kurz davor ist, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren.

Hier ein Beispiel: In der Arbeit nimmt der Stress überhand. Die Angst steigt, dass man dieser nicht gerecht wird und man aufgrund von häufiger Fehler schwerwiegende Probleme bekommt. Aus dem anfänglichen Stress entpuppt sich über mehrere Etappen hinweg eine regelrechte Existenzangst, da man in seinem Kopf längst das Szenario durchspielt, entlassen zu werden und kein Geld mehr zu verdienen.

Potentielle Trigger, also Auslöser einer solchen Panikattacke, lauern also überall. Ausschlaggebend, ob es am Ende wirklich zu einer solchen kommt, ist letzten Endes immer die eigene Psyche. Wie ausgeglichen, wie mental stark ist die Person – und vor allem zum gegenwärtigen Zeitpunkt? Scheint das Leben aktuell etwas aus den Fugen zu geraten, sind wir allgemeinhin empfindlicher und negativen Emotionen regelrecht ungeschützt ausgeliefert.

Aber auch im Zusammenhang mit Angststörungen und Phobien treten Panikattacken immer wieder auf.

Symptome – Wie fühlt sich eine Panikattacke an? Wie äußert sie sich?

Es beginnt im Bereich der Brust. Sie schnürt sich zusammen, das Gefühl, an Luft zu kommen, wird immer schwieriger. Ein mehr als unangenehmer Druck weicht der üblichen Empfindung und aufgrund der eingebildeten Atemnot beginnt der Betroffene, zu hyperventilieren. Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass das Gehirn aufgrund der Schnappatmung für einen kurzen Moment nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Ein Teufelskreis, der nicht nur die Gefühlslage, sondern auch den gesamten Körper in Mitleidenschaft zieht.

Kreislaufprobleme sowie allgemeiner Schwindel und Übelkeit werden oft von Herzrasen, Schweißausbrüchen und starkem Zittern begleitet. Im schlimmsten Fall muss sich die betroffene Person sogar übergeben.

Auf der psychischen Seite gesellt sich zur steigenden Panik ein Gefühl der Hilflosigkeit. Egal, wie viele Menschen es im nächsten Umfeld gibt, die der betroffene Person im Ernstfall zur Seite stehen, es entsteht ein Gefühl der Einsamkeit und des Verlassenwerdens. Man ist förmlich am Boden zerstört, beginnt eventuell sogar zu weinen und weiß im ersten Moment gar nicht, wieso.

Man nimmt die Umgebung völlig surreal wahr und empfindet alles um sich herum als Böse und einem nicht gesinnt. Nebenher fühlt man sich, als wäre man nicht sich selbst. Man steht quasi neben sich und verliert völlig den Faden.

Für viele Personen fühlt sich eine Panikattacke im ersten Moment wie ein Vorbote zu einem Herzinfarkt an, da die körperlichen Symptome beinahe vollkommen übereinstimmen.

Heilmittel – Kann man sich selbst bei einer Panikattacke helfen?

Das beste Hilfsmittel gegen eine Panikattacke ist das eigene Unterbewusstsein. Wer spürt, dass er sich einem solchen Zustand längst nähert, muss an sich selbst appellieren, dass es noch immer bei einem selbst liegt, ob man sich diesen Emotionen nun hingibt, oder sie an dieser Stelle beendet.

Man darf sich keinesfalls dem Kontrollverlust hingeben und muss sich im Klaren darüber bleiben, dass es der eigene Körper, der eigene Geist ist, der einem gehorcht, wenn man das möchte.

Auch das rationale Denken darüber, weshalb die aufkommenden Panikgedanken völlig unangebracht und gar nicht notwendig sind, können dabei helfen, eine Panikattacke abzufangen, bevor es überhaupt erst so weit kommt.

4 wichtige Methoden im Kampf gegen Panikattacken

Es gibt vier Methoden, die sich sehr gut bewähren konnten, wenn es darum geht, dass sich Betroffene selbst aus dieser Abwärtsspirale hinausziehen. Sie helfen noch während dem Entstehungsprozess und mindern auch die Symptome, wenn man längst von einer Panikstörung betroffen ist.

1. Notizblock mit positiven Mantras

Das Unterbewusstsein muss gestärkt werden. Wann immer man das Gefühl verspürt, dass dem jeden Moment nicht mehr so ist, gilt es, die Notizen durchzulesen und sie auf ein Neues zu verinnerlichen. Das können positive Mantras über eigene Zielsetzungen sein, aber auch Zusammenfassungen darüber, weshalb die aufkeimende Panik völlig irrational ist. Also Gründe, weshalb man der Panik schlichtweg nicht nachzugeben braucht.

2. Ein Notfallpackage

Jeder hat Dinge, die er gerne hat und die eine äußerst beruhigende Wirkung auf die eigene Psyche haben. Es lohnt sich, ein kleines Notfallpäckchen mit solchen zusammenzustellen, von dem im Notfall dann Gebrauch gemacht werden kann. Das kann ein gut duftender Kräutersack sein, aber auch ein Fingerspielzeug, wie etwa ein Würfel. Aber auch kleine Snacks und Trinkpäckchen sind erlaubt. Was eben beliebt – und vor allem hilft!

3. Für regelmäßige Entspannung sorgen

Angst und Panik wirken vor allem dann am stärksten, wenn man sich ohnehin nicht Herr über die eigenen Gefühle fühlt. Daher ist es wichtig, sich selbst alles zu erlauben, was der eigenen Psyche guttut, anstatt nur für zusätzlichen, unnötigen Stress zu sorgen. Man darf ruhig einmal Nein zu etwas sagen, wenn man sich nicht in der Lage dazu und einfach überfordert fühlt. Am einfachsten fällt das, wenn man sich klar vor dem inneren Auge behält, dass man niemandem, außer sich selbst, Rechenschaft schuldig ist.

4. Placebos nutzen

Placebos macht sich der Mensch seit jeher zunutze – warum also nicht auch bei einer Panikattacke? Es ist nur wichtig, dass man fest genug darauf glaubt, dass das eingenommene Placebo direkt beruhigen wird. Viele Betroffene wenden diese Methode regelmäßig an. Dabei kommt es aber auch auf den eigenen Willen an – und inwieweit man auch wirklich daran glauben möchte, dass es nichts weiter, als zum Beispiel ein Tic Tac braucht, um wieder runterzukommen. Auch PEZ sind eine heißgeliebte Süßigkeit für diese Methode – oder Kaugummi.


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